Einzigartiges Raumkunstwerk im Stil des Florentiner Manierismus.
Die Badstuben im westlichen Trakt der Augsburger Fuggerhäuser sind ein einzigartiges Raumkunstwerk im Stil des Florentiner Manierismus. Groteskenmalerei und Stuck zieren die Wände und Deckengewölbe. In Nischen sind Büsten römischer Kaiser, antiker Philosophen und eines Mohren aufgestellt. Im Deckenstuck erkennt man Mischwesen, Putti und die Fuggerlilie. Die Funktion der beiden Räume – sie waren beheizbar, eine Wasserleitung führte zu einem noch erhaltenen marmornen Wandbecken – ist nicht verbindlich geklärt: Sie könnten Baderäume oder auch Sammlungsräume gewesen sein. Bis 1955 dienten sie als Fuggermuseum. Nach einer umfassenden Restaurierung kann das 1944 beschädigte Raumkunstwerk wieder besichtigt werden. Eine kleine Ausstellung im vorgelagerten Arkadengang, in der verglasten „Loggia“, vermittelt erste Informationen. Der Bauherr der Badstuben war Hans Fugger, der 1566 mit Markus Fugger den Stadtpalast erbte und bei der Aufteilung den westlichen Flügel erhielt.