In Oberwittelsbach hatte die Dynastie der Wittelsabcher ihren Stammsitz.
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Auf den Spuren der Wittelsbacher – Die Geschichte des Burgplatzes in Oberwittelsbach
Nach dem Jahr 1115 verlegte das Adelsgeschlecht der Grafen von Scheyern seinen Stammsitz auf die Burg in Oberwittelsbach. Otto IV. war der erste, der sich von da an „von Wittelsbach“ nannte. Die bereits bestehende Burg wurde im Lauf der Zeit in drei Phasen weiterentwickelt:
In der ersten Bauphase befand sich die Anlage etwa auf der Höhe der heutigen Burgkirche – geschützt durch einfache Verteidigungswälle. Danach umgab man das Gelände mit einer soliden Steinmauer und errichtete zusätzlich ein steinernes Wohngebäude. Die dritte Erweiterung war die umfassendste: Die Burg wurde auf das Dreifache ihrer ursprünglichen Fläche vergrößert und reichte bis in die heutige Ortsmitte von Oberwittelsbach.
Das Ende der Burg Wittelsbach
Die Geschichte nahm eine entscheidende Wendung, als Otto von Wittelsbach – ein Neffe des bayerischen Herzogs – im Jahr 1208 den deutschen König Philipp von Schwaben in Bamberg ermordete. Das Motiv: persönliche Rache. Als Folge wurde Otto VIII. geächtet und 1209 in Oberndorf bei Kelheim hingerichtet.
Noch im selben Jahr ließ Herzog Ludwig I. die Burg in Oberwittelsbach zerstören. An ihrer Stelle wurde eine Kirche errichtet – sie steht bis heute als stilles Zeugnis einer bewegten Vergangenheit.
Der Burgplatz heute – entdecken, was bleibt
Zwischen 1978 und 1980 wurde der Burgberg archäologisch untersucht. Das Ergebnis: Am Burgplatz gab es drei eigenständige Bauphasen, jeweils mit ihren eigenen Verteidigungsanlagen.
Heute kannst du auf dem Burgplatz noch Mauerreste, die Burgkirche und ein Nationaldenkmal aus dem Jahr 1834 entdecken.
Seit 2020 lädt dich hier ein liebevoll gestalteter Geschichtspfad ein, die Geschichte der Wittelsbacher in sechs Stationen zu erleben – und dabei ihre Verbindung zu Oberwittelsbach, Unterwittelsbach und Aichach nachzuvollziehen. Der Weg folgt dem alten Kirchweg zwischen der Burgkirche und dem Wasserschloss Unterwittelsbach.
Vor Ort erfährst du über Info-Tafeln, wie die Burg einst ausgesehen haben könnte, was Archäologen zutage gefördert haben – und wie das Leben hinter den Mauern damals wohl gewesen sein mag.
Hinweis: Die Burgkirche ist nur im Rahmen von Führungen zugänglich.
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Duffe
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