Fundstelle eines ehemaligen römischen Erdkastells
Auf den Höhen unmittelbar östlich über dem heutigen Marktflecken Aislingen legten die Römer in der Spätzeit des Kaisers Tiberius (14-37 n.Chr.) ein Erdkastell an, das etwa 68/69 n.Chr. zerstört wurde. Oberirdisch ist von diesem römischen Kastell nichts mehr zu sehen. Die an der gleichen Stelle auf dem Sebastiansberg befindliche ausgedehnte Doppelschanzenanlage gehört einer wesentlich späteren Zeit an, vermutlich der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts, und dürfte mit den Ungarneinfällen dieser Zeit in Zusammenhang stehen. Bei diesem Erdkastell an der damaligen Nordgrenze des römischen Weltreiches lag auch – im Bereich des 2. Spielfeldes des Sportvereins – ein römisches Lagerdorf, das 1980-90 ergraben worden ist. Die westliche Flurgrenze, zugleich ein Stück der Landkreisgrenze, folgt auf rund 3 km Länge einer römischen Straße, die bei Haldenwang von der römischen Straße Augusta Vindelicum Guntia (Augsburg-Oberhausen-Günzburg) abzweigte und nach Faimingen führte. Am Abstieg dieser Römerstraße ins Donauried lag nahe der Kreuzung mit einer anderen, von Guntia nach Summuntorium (Burghöfe) führenden und heute noch benutzten Römerstraße eine römische mansio (Rasthaus mit Pferdewechselstation).