Das „Augsburger Wassermanagement-System“ ist UNESCO Welterbe.
Mit drei Wassertürmen, zwei Brunnenmeisterhäusern und dem gemauerten Aquädukt, durch das noch immer ein Kanal fließt, ist das Wasserwerk am Roten Tor ein vielleicht weltweit einzigartiges Denkmal der Trinkwasserversorgung und seit 2019 ein zentrales Objekt des UNESCO-Welterbes „Augsburger Wassermanagement-System“. Wohl seit 1433 versorgte der Große Wasserturm des Wasserwerks die Reichsstadt mit Trinkwasser. Ein Hebewerk förderte das Quellwasser des Brunnenbachs in ein Reservoir im Turm, von wo es in die Röhrleitungen strömte. Der später zweimal aufgestockte Große Wasserturm ist im Kern der älteste erhaltene Wasserturm Mitteleuropas. 1464 wurde der Kleine Wasserturm daran angebaut. 1599 entstand der sogenannte Kastenturm. Alle drei Wassertürme wurden auf den Fundamenten von Stadtmauertürmen errichtet. 1777 ersetzte das mit sieben Bögen gemauerte Aquädukt, über das bis 1840 das Quellwasser des Brunnenbachs in das Wasserwerk geleitet wurde, einen aus Holz konstruierten Vorgänger. Im Oberen Brunnenmeisterhaus lag die Dienstwohnung des Stadtbrunnenmeisters, im Unteren Brunnenmeisterhaus die Werkstatt des Wasserwerks, das bis 1879 in Betrieb war. Bis heute fließt der Brunnenbach unter dem Wasserwerk hindurch ins benachbarte Lechviertel. Das Obere Brunnenmeisterhaus und der Kleine Wasserturm beherbergen heute eine Dauerausstellung zur Geschichte der Trinkwasserversorgung Augsburgs.