"Wahrberger Ruf", "Mauerner unbegrannter Brauner", "Ackermanns Bayernkönig" – was klingt wie Figuren aus altertümlichen Romanen sind eigentlich Namen von Getreidesorten. Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste oder auch Emmer, Hafer – Begriffe aus der Backstube, die man gut kennt. Doch es gibt auch regionales Urgetreide, das oftmals in Vergessenheit geraten ist und heute durch das Engagement zahlreicher Initiativen wieder zum Leben erweckt wird. In Bayerisch-Schwaben gibt es drei Weizensorten, die zum kulinarischen Erbe der Region gehören.
Lauinger Dickkopf, Nördlinger Roter und Lechtaler Landweizen
Bis 1950 prägten zahlreiche Weizen-Landsorten und Dickkopfsorten die Landwirtschaft in Süddeutschland. Sie wurden jedoch durch Weizen-Hochzuchtsorten fast vollständig verdrängt. Der „Schwäbische Dickkopfweizen“ wurde zum Beispiel 2011 in die „Rote Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen“ aufgenommen und wird als Passagier in der Slow Food „Arche des Geschmacks“ geführt. Dickkopf deshalb, weil die kurzen, begrannten Ähren dicht und etwas breiter am Ende der Pflanze stehen.