Aichach Wittelsbacher Museum
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TVABS, Florian Trykowski

Eingebettet in die schöne, altbayerische Hügellandschaft liegt Aichach im Westen Bayerisch-Schwabens. Die Geschichte der altbayerischen Herzogstadt ist eng mit dem Herrschergeschlecht der Wittelsbacher verbunden und wird auch als „Wiege der Wittelsbacher“ bezeichnet. Verschiedene Orte in und um die Stadt zeugen auch heute noch von ihrem damaligen Einfluss: So stand im Stadtteil Oberwittelsbach bis 1209 die Stammburg der Wittelsbacher und im nahegelegenen Wasserschloss in Unterwittelsbach verbrachte die spätere Kaiserin Elisabeth unbeschwerte Kindheitstage. In der historischen Altstadt erwartet Sie ein aktives und buntes Leben. Hier trifft Tradition auf Moderne und junge Kunst wird ebenso erlebbar gemacht wie Brauchtum und die Geschichte Aichachs. Was ihr in 24 Stunden in Aichach nicht verpassen solltet, erfahrt ihr hier:

9:00 Uhr: Auf Entdeckungstour durch die Altstadt

Vom Bahnhof oder einem der kostenlosen Parkplätze am Rand der Altstadt sind es nur wenige Meter zum Stadtplatz. Hier reihen sich zahlreiche Cafés, attraktive Geschäfte, historische Gebäude und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten aneinander. Unter anderem das barocke Rathaus mit dem modernen „Maibelisk“. Dies ist auch der perfekte Startpunkt für eure  Entdeckungstour. Die Broschüre mit Tourenvorschlägen erhaltet ihr kostenfrei im Rathaus oder der Stadt-Info. Nicht verpassen solltet ihr bei eurem Rundgang das Aichacher Stadtmodell, die zweischiffige Spitalkirche sowie die beiden imposanten Stadttore: das „Obere Tor“ mit dem barocken Dach und das gotische „Untere Tor“. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann auch die drei etwas versteckt liegenden, gut erhaltenen Wehrtürme – den Specht-, Auer- und Köglturm – entdecken.

Auch die verschiedenen Nachtwächterstelen nehmen euch mit durch die Stadt und informieren euch über die Aufgaben, die Ausrüstung und die Geschichte der Nachtwächter in Aichach. Über 600 Jahre waren sie in Aichach tätig. Ihre Funktion als Feuerwache und Zeitansager haben sie längst verloren, doch in anderer Rolle sind sie inzwischen wieder aktiv: die Nachtwächter erklären als Stadtführer Wissenswertes zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

12:00 Uhr: Mittagspause

Ob ein Snack, ein Stück Pizza zum Mitnehmen oder ein Schmankerl aus heimischer Küche - am Stadtplatz mit Blick auf das Rathaus und die Stadttore werden Sie sicher fündig. Die Auswahl reicht von italienischer und griechischer Küche bis hin zu schwäbisch-bayerischen Gerichten. In vielen Restaurants und Café gibt es auch günstige Mittagskarten. Freitags und samstags ist unmittelbar vor dem Rathaus Wochen- bzw. Bauernmarkt. Dort könnt ihr euch mit frischem regionalem Obst und Gemüse versorgen, aber auch einen kleinen Imbiss bekommen.

13:30 Uhr: Auf den Spuren der Wittelsbacher in Aichach

Gestärkt geht es weiter zum Wittelsbacher Museum: Hier im „Unteren Tor“ – dem gotischen Stadttor Aichachs – erfahrt ihr sowohl Wissenswertes rund um die Burg Oberwittelsbach und die dortigen Ausgrabungen als auch zur Burgenarchäologie und der mittelalterlichen Eisenerzgewinnung im nahen Grubet. Im obersten Stockwerk des Museums bietet sich euch ein schöner Ausblick auf die Altstadt und – bei gutem Wetter – bis zum Burghügel Oberwittelsbach, wo einst der Stammsitz der Wittelsbacher stand. Übrigens: Der Aichacher Ortsteil gab den bayerischen Herzögen, Fürsten und Königen sogar ihren Namen. Anschließend habt ihr euch ein leckeres Stück hausgemachte Torte oder ein Eis in einem der typischen Aichacher Cafés oder den italienischen Eisdielen verdient. Darüber hinaus lädt keine 500 Meter vom Rathaus entfernt Richtung Bahnhof der Stadtgarten zum Verweilen ein. Wer will, kann ein Stück entlang von Flutgraben und Paar wandern oder einfach auf einer der Liegen entspannen.

18 Uhr: Aichach am Abend

Die Restaurants und Gaststätten in Aichach bieten euch auch abends abwechslungsreiche Küche. In der warmen Jahreszeit lasst ihr am besten den ereignisreichen Tag in einem der gemütlichen Biergärten ausklingen. Zudem finden in der Innenstadt auch regelmäßig Kulturveranstaltungen statt, von Straßenmusik über Konzerte und Ausstellungen bis hin zu Märkten. Die genauen Termine findet ihr im Veranstaltungskalender der Stadt.

Verlängerungsoption für einen zweiten Tag in Aichach

Nach einem leckeren Frühstück begebt ihr euch auf die Spuren der Wittelsbacher in Ober- und Unterwittelsbach. Auf dem Geschichtspfad zeigen sechs Stationen die Geschichte der Wittelsbacher in ihrer Beziehung zu Oberwittelsbach, Unterwittelsbach und Aichach. Am Burgplatz bietet zudem ein Infoweg Wissenswertes über die Wittelsbacher Stammburg und die Bedeutung dieses geschichtsträchtigen Platzes für Aichach und Bayern. Auch die Bayerisch-Schwaben Lauschtour Prinzessin Elisabeth und der legendäre Clan der Wittelsbacher“ nimmt euch  mit in die Welt der Wittelsbacher. An verschiedenen Lauschpunkten erfahrt ihr Spannendes rund um das Sisi-Schloss und die spätere weltberühmte Kaiserin, die hier im Wasserschloss in Unterwittelsbach unbeschwerte Kindertage verbracht hat. Wer sich mehr für Natur interessiert, sollte den Walderlebnispfad im Aichacher Grubet erkunden. Überreste von ca. 3.500 Eisenerzgruben verdeutlichen hier noch immer eindrucksvoll die Gewinnung des Eisens. An 15 verschiedenen Stationen mit Sprunggrube, Barfußpfad, Wasserspaß oder Holzinstrumenten lernen Sie die Besonderheiten des Waldes kennen. Eine weitere Option für einen kleinen Ausflug ist ein Abstecher zum Schloss Blumenthal mit seinem tollen Biergarten und zahlreichen Wander- und Spazierwegen in der umliegenden Landschaft.

Wassertipp:

Die Paar hat schon immer die Entwicklung von Aichach geprägt. Im Mittelalter boten die sumpfigen Paarauen Schutz vor Überfällen, behinderten aber auch die Entwicklung der Stadt Richtung Osten. Idyllische Wege entlang des Flusses sowie der Stadtgarten mit Spielplatz, Bewegungsparcours, eine Reihe von Kunstwerken sowie Bänken und Liegen laden zum Entspannen. Für heiße Sommertage lockt gleich auf der anderen Paarseite das städtische Freibad zu einem Sprung ins erfrischende Nass.

Schlechtwettertipps:

Sollte das Wetter nicht mitspielen, ist der Besuch des Stadtmuseums und des Sisi-Schlosses empfehlenswert. Das Stadtmuseum zeigt auf rund 1.000 Quadratmetern einen Querschnitt durch die Kunst- und Kulturgeschichte der alten Herzogstadt Aichach und ihrer Umgebung. In der multimedialen Ausstellung des Sisi-Schlosses werden facettenreiche Einblicke in Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod gewährt. Dazu gibt es jährlich wechselnde Sonderausstellungen.